Tourenwagen WM (WTCC)-Spa Francorchamps (BEL)
Citroen zu schnell für die Konkurrenz
(RS). Jose-Maria Lopez bleibt auch nach dem WTCC-Wochenende in Spa-Francorchamps ungefährdet an der Tabellenspitze und konnte sich erfolgreich gegen seinen ärgsten Widersacher Yvan Muller behaupten. Die Prognosen der Citroen-Konkurrenz für die beiden Sprintrennen durch die Ardennen erwiesen sich als Volltreffer. Auf dem belgischen Grand Prix Kurs mit seinen langen Geraden kam der Top-Speed-Vorteil des Citroen C-Elysee voll zum Tragen. In Lauf 1 stürmte die Citroen-Mannschaft in Dreierformation vorneweg. Yvan Muller siegte mit 3,6 Sekunden Vorsprung vor Jose-Maria Lopez, der sich hauchdünn vor Sebastian Loeb im Ziel behaupten konnte. Gianni Morbidelli führte die Verfolgergruppe mit Tom Coronel (beide Chevrolet Cruze), sowie Tiago Monteiro und Norbert Michelisz (beide Honda Civic) an. Diese lag sehr eng bis ins Ziel zusammen. Nach vorn gab es selbst für Morbidelli nicht die Spur einer Chance. Allein zum drittplatzierten Loeb hatte der Italiener über 14 Sekunden Rückstand. Etwas spannender gestaltete sich Lauf 2. Zunächst ging Pole-Sitter Gianni Morbidelli in Führung, konnte diese aber nicht ausbauen und fiel zurück. Bei Citroen kam zu Beginn nur Jose-Maria Lopez richtig in Fahrt und pflügte durchs Feld. Muller und Leob hatten größere Schwierigkeiten. Das lag auch an Tom Coronel. Der Niederländer führte sogar einige Runden, musste sich aber letztendlich Lopez und Muller beugen. Tiago Monteiro brachte das Kunststück fertig, Sebastien Loeb bis ins Ziel hinter sich zu halten. Auch nach Spa haben sich die Kräfteverhältnisse in der WTCC nicht grundlegend geändert. Dass Citroen seine derzeitige Performance auf Rennstrecken mit längeren Geraden bestens demonstrieren kann, hatte sich im Qualifying gezeigt. Dies ging für WM-Spitzenreiter Jose-Maria Lopez fast daneben. Der Argentinier konnte nicht wie erhofft brillieren und verlor die Pole Position an Ex-Champion Yvan Muller. Aus Lopez-Sicht ärgerlich, dass Sebastien Loeb die zweitbeste Zeit auf der Ardennen-Achterbahn erzielt hatte. Citroen verfügte über den absolut schnellsten Top-Speed. Überraschend qualifizierte sich Hugo Valente mit dem Chevrolet Cruze auf Platz vier. Dort hatte man eigentlich Honda erwartet. Gabriele Tarquini blieb auf Rang fünf hängen. Dahinter seine Markenkollegen Tiago Monteiro und Norbert Michelisz. Fast zeitgleich mit den WTCC-Läufen in Belgien überlagerte eine Sensationsnachricht vom Nürburgring die internationale Tourenwagenszenerie. Die WTCC geht ab 2015 auf der Nordschleife im Rahmen des 24-Rennen´s an den Start. Dies wurde auf einer Pressekonferenz am Nürburgring offiziell bestätigt. WTCC-Vermarkter Eurosport Events Ltd. und der ADAC Nordrhein wurden sich schnell einig auf der Nordschleife für die WTCC ein einstündiges Rennen innerhalb der Tourenwagen WM auszutragen. Wie es weiter hieß, bastelt man zwischen den Vertragspartnern an einem Dreijahresvertrag bis 2017. Damit würde der Nürburgring als deutsche Rennpiste in den WTCC-Kalender zurückkehren. Das Rennen auf der 25,378 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring Grand Prix Kurs und Nordschleife würde ohne Zweifel zum Nr.1 Event der gesamten WTCC-Saison im kommenden Jahr aufsteigen. Erste Details wurden am Nürburgring schon besprochen. Wie man aus Kreisen der WTCC hörte, sei anstelle der üblichen zwei Sprintrennen über je 60 Kilometer ein Rennen über 120 Kilometer in Betracht zu ziehen. Dazu ist ein Boxenstopp angedacht. Vielleicht erwägt man sogar einen Fahrerwechsel. Damit würde die WTCC die üblichen Regeln wohl einmalig außer Kraft setzen und hofft natürlich auf die Zustimmung der FIA, die dazu entsprechende Änderungen im Reglement herbeiführen und bestätigen muss. In Windeseile schlug diese Nachricht bei den Fans, aber auch bei den Teams und Piloten der WTCC wie eine Bombe ein und passt eigentlich zum WTCC-Wochenende in Spa-Francorchamps. Auf dem Ardennenkurs in Belgien der mit sieben Kilometern die derzeit längste WTCC-Rennpiste im Kalender darstellt, absolvieren die WTCC-Autos zweimal neun Runden. Vom Charakter her ähnelt die Ardennen-Achterbahn der Nürburgring-Nordschleife. Wie zu erwarten waren die Reaktionen in der WTCC euphorisch. Die neue Generation der WTCC-Autos kann sich 2015 vor einer einzigartigen Kulisse von 200.000 Motorsportfans präsentieren. Die Nordschleife ist auf der Welt einmalig. Für die WTCC aus heutiger Sicht ein unschätzbarer Vermarktungserfolg. Mit diesem Entschluss zeigt auch der ADAC Nordrhein seine Bereitschaft und den Willen, dass 24h-Rennen weiter als Marke zu entwickeln und die Rennen im Rahmenprogramm für die Fans zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. „Das wird das WTCC-Rennen des Jahres“, ist sich Ex-Champion Robert Huff ganz sicher. Der Brite hatte am Wochenende ein Doppelprogramm zu absolvieren. In Spa bei der WTCC im Lada Granta und in der Eifel mit Audi beim 24h-Rennen.
1.Lauf
1.MULLER Yvan / FRA Citroen C-Elysee
2.LOPEZ Jose-Maria / ARG Citroen C-Elysee
3.LOEB Sebastien / FRA Citroen C-Elysee
4.MORBIDELLI Gianni / ITA Chevrolet RML Cruze TC1
5.CORONEL Tom / NED Chevrolet RML Cruze TC1
6.MONTEIRO Tiagao / POR Honda Civic WTCC
7.MICHELISZ Norbert / HUN Honda Civic WTCC
8.TARQUINI Gabriele / ITA Honda Civic WTCC
9.BORKOVIC Dusan / SRB Chevrolet RML Cruze TC1
10.CHILTON Tom / GBR Chevrolet RML Cruze TC1
2.Lauf
1.LOPEZ Jose-Maria / ARG Citroen C-Elysee
2.MULLER Yvan / FRA Citroen C-Elysee
3.CORONEL Tom / NED Chevrolet RML Cruze TC1
4.MONTEIRO Tiago / POR Honda Civic WTCC
5.LOEB Sebastien / FRA Citroen C-Elysee
6.MORBIDELLI Gianni / ITA Chevrolet RML Cruze TC1
7.MICHELISZ Norbert / HUN Honda Civic WTCC
8.TARQUINI Gabriele / ITA Honda Civic WTCC
9.VALENTE Hugo / FRA Chevrolet RML Cruze TC1
10.CHILTON TOM / GBR Chevrolet RML Cruze TC1
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