(P). Die fünfte Runde zum ADAC OPEL Rallye Cup 2013, die innerhalb der ADAC Rallye Deutschland (22.- 24. August 2013) ausgetragen wurde, war unbestritten der Saisonhöhepunkt. Im Rahmen des deutschen Rallye-WM-Laufes absolvierten die 23 Cup-Teams in ihren identischen Opel Adam Cup den Auftaktlauf zur zweiten Saisonhälfte. Vom Start in Köln bis zum Ziel in Trier standen zehn anspruchsvolle Wertungsprüfungen mit einer Gesamtlänge von 231,75 Kilometer auf dem Fahrplan. Mit dabei die klassischen Etappen in den Weinbergen entlang der Mosel und als besonderes Highlight die ‚Panzerplatte‘ auf dem Truppenübungsplatz in Baumholder. Sie ist mit über 40 Kilometern eine der längsten und anspruchsvollsten Wertungsprüfungen der Rallye-Weltmeisterschaft.
An der Spitze dominierten zwei Teams das Geschehen. Bereits zum vierten Mal in dieser Saison gewann Marijan Griebel (Hahnweiler) zusammen mit seinem Trierer Co-Piloten Alex Rath die Auftaktprüfung eines Cup-Laufes. Der 24-jährige Förderpilot der ADAC Stiftung Sport kämpfte allerdings hart mit dem 33-jährigen Routinier Markus Fahrner (Winnenden) um die Spitzenposition. In den Weinbergen entlang der Mosel übernahm Fahrner die Führung und sicherte sich souverän den dritten Saisonsieg. „Den Cup-Lauf bei der ADAC Rallye Deutschland wollten wir unbedingt gewinnen“, bekannte der Schwabe mit Co-Pilot Michael Wenzel (Mehlingen) im Ziel. „Jetzt hat es geklappt – und das ist einfach nur ein geniales Gefühl.“ Schon 2007 war Fahrner bei der ADAC Rallye Deutschland erfolgreich. Er gewann in einem Opel Corsa S1600 den damaligen Lauf zur Deutschen Rallye-Meisterschaft.
In der Gesamtwertung baute Fahrner seine Führung weiter aus. Der Routinier liegt nach fünf der acht Saisonläufe mit 183 Punkten vor Marijan Griebel (144) und dem 20-jährigen Südhessen Fabian Kreim (Fränkisch-Crumbach) mit 125 Zählern an der Spitze. Wie dominierend Fahrner und Griebel bei der ‚Herausforderung WM-Lauf‘ waren, zeigt auch ein Blick auf die Verteilung der Bestzeiten. Sieben der zehn Wertungsprüfungen gingen an Fahrner, der damit auch die fünf Zusatzpunkte für die meisten Bestzeiten erhielt. Griebel sicherte sich die restlichen drei Bestzeiten. Noch eindeutiger sieht es bei der Verteilung der Bestzeiten für die Junior-Wertung (bis 27 Jahre) aus. Neunmal gewann Griebel, nur die Bestzeit auf der letzten Wertungsprüfung in Baumholder ging an Dominik Dinkel (20, Rossach). „Als ich in den Weinbergen gemerkt habe, dass ich Markus (Fahrner) nur mit sehr hohem Risiko folgen kann, habe ich mich darauf konzentriert, die Junior-Wertung zu gewinnen – denn das ist mein Saisonziel“, so Polizeikommissar Griebel, der hinter Fahrner auf dem zweiten Gesamtrang ins Ziel fuhr. Mit seinem vierten Junior-Sieg der Saison baute der Youngster des ADAC Mittelrhein seine Führung in der Nachwuchs-Wertung weiter aus und festigte damit auch Platz zwei in der Gesamtwertung.
Reifenschäden und einige Ausrutscher wirbelten das Feld hinter den beiden Führenden mehrfach durcheinander. Knappe drei Kilometer vor dem Ende der ‚Panzerplatte‘ musste Florian Niegel (29, Sachsendorf) seinen Adam auf Platz drei liegend mit einem Fahrwerksschaden abstellen. Björn Satorius (22, Seeheim) fiel auf dem Weg zur Zielrampe in Trier durch einen Schaden am Kühlsystem aus der Wertung. Auch Marcel Wendt (25, Stemwede) strandete in Baumholder. Gleich zweimal auf einer Prüfung musste Christian Allkofer (23, Pentling) einen defekten Reifen austauschen, der Zeitverlust warf den schnellen Südbayern weit zurück. „Dennoch war die Veranstaltung einfach genial und die ‚Panzerplatte‘ hätte ruhig noch 20 Kilometer länger sein können“, so Allkofer.
Fabian Kreim, der Youngster des ADAC Hessen-Thüringen, belegte nach dem Ausfall von Niegel Rang drei. „Das ist ein unbeschreibliches Gefühl, du musst dich hier permanent zu 100 Prozent konzentrieren und voll und ganz auf die Ansagen deines Co-Piloten verlassen. Denn du darfst nicht den kleinsten Fehler machen – und das hat perfekt funktioniert. Vor lauter Konzentration habe ich gar nicht wahrgenommen, wie viele Fans hier an der Strecke waren.“
Durch die Ausfälle gegen Ende der Rallye – und nicht zuletzt seine Junior-Bestzeit in der Final-Prüfung – wurde Dominik Dinkel als Vierter der Cup-Wertung gefeiert: „Es waren extrem viele Fans an den Wertungsprüfungen. Und das Ergebnis zeigt, dass man bei einer so langen Rallye auch nach einem Reifenschaden noch ganz nach vorne fahren kann.“ In der Gesamtwertung wie auch bei den Junioren schob sich Dinkel auf Rang vier. Sein bislang mit Abstand bestes Saisonresultat feierte der 20-jährige Sebastian von Gartzen (Wehrheim), der erst zum Saisonbeginn von der Rundstrecke in den Rallye-Sport gewechselt ist. Mit seinem routinierten Co-Piloten Peter Loth (Frankfurt) belegte der jüngste Pilot im Cup-Feld den fünften Platz. „Das hier ist einfach Wahnsinn, eine geniale Veranstaltung. Besonders in den Weinbergen muss der Aufschrieb extrem gut passen – und gerade daran muss ich noch arbeiten.“ Der Däne Simon Larsen (23, Nyköping) strahlte im Ziel der Panzerplatte: „Das ist die beste WP die ich jemals gefahren bin. So viele Zuschauer gibt es sonst nirgendwo.“ Sein Co-Pilot Jens Christian Anker hatte die ADAC Rallye Deutschland bereits 2000 an der Seite von Henrik Lundgaard gewonnen. Leo Wolf (22, Regensburg) zeigte sich begeistert von der Panzerplatte, „Das ist richtig genial, diese 40 Kilometer dauern ewig, aber du denkst insgeheim, das darf eigentlich nie aufhören.“ Melanie Schulz (25, Drachenstein) erklärte im Ziel, „diese Veranstaltung ist sehr anstrengend. Aber die vielen Fans an den Prüfungen geben eine gehörige Portion extra Motivation.“
Für die Opel AG waren Finanzvorstand Michael Lohscheller, Kommunikationsvorstand Johan Willems, Thomas Sedran, der Präsident Chevrolet Europa und Cesare Prati, Marketing-Chef Europa vor Ort. Johan Willems erklärte, „es ist beeindruckend, wie sich der ADAC OPEL Rallye Cup bereits im ersten Jahr etabliert hat. Nachwuchsförderung und Breitensport ist das, was zu der Marke Opel gut passt. Schön ist, dass unsere jungen Rallye-Piloten bei dieser großartigen Veranstaltung dabei sein konnten.“
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