100 Meilen Trophy Austria

Start der 100 Meilen Trophy Austria. Foto: Patrick Holzer

Start der 100 Meilen Trophy Austria. Foto: Patrick Holzer

(PH). Der Red Bull Ring ist für GT-Fahrzeuge einfach ein gutes Pflaster. Letztes Jahr schafften gleich zwei GT’s den Sprung aufs Treppchen. Diesmal schnappte sich mit Jürg Aeberhard und Dietmar Haggenmüller (Audi R8 LMS Ultra) sogar eine GT-Besatzung den Gesamtsieg beim Lauf zur 100 Meilen Trophy Austria auf dem Red Bull Ring. Rang zwei und der Sieg bei den Sportwagen ging an Fabian Plentz und Tommy Tulpe im PRC WPR60 BMW.

Den beiden Audi-Piloten spielten dabei die feuchten Wetterbedingungen in die Karten. Bereits im Qualifying konnte Aeberhard den Audi R8 LMS Ultra auf die Pole stellen. Schon im letzten Jahr konnten die Beiden in Monza der gesamten Sportwagenfraktion ein Schnippchen schlagen und den Gesamtsieg einstreichen. Die siegverwöhnten Sportprototypen waren also vorgewarnt. Das musste auch Fabian Plentz erkennen, der sich das Cockpit des PRC WPR60 BMW mit Tommy Tulpe teilte. Die Gesamtsiegfavoriten mussten von der zweiten Startposition aus ins Rennen gehen. Fabian Plentz erwischte zunächst den besseren Start und schob sich am Polesitter vorbei. Doch Aeberhard blieb im Windschatten und übernahm nach fünf Umläufen die Führung. Lange zögerte der Eidgenosse den Pflichtboxenstopp hinaus, so dass der R8 erst in der 26. Runde als letztes in die Boxengasse einbog. Dietmar Haggenmüller musste den Vorsprung schließlich nur noch verwalten. Mit über einer Minute Vorsprung auf den zweitplatzierten PRC von Fabian Plentz und Tommy Tulpe feierten die beiden Audi-Piloten schließlich ihren überraschenden, aber voll auf verdienten Erfolg. „Beim Start war ich etwas überrascht, dass der Trainingszweite da noch reingezogen ist. Es war ein bisschen eng, aber alles fair. Die Wetterbedingungen waren für unser Auto mit den elektrischen Fahrhilfen natürlich optimal, aber es ist  immer noch schwer das Auto am Limit zu bewegen. Ich bin dann bis zur Fahrzeugübergabe mein Tempo gefahren“, so Aeberhard. „Ich habe das Auto mit einem Riesenvorsprung übernommen und konnte dadurch relaxt fahren. Das war die erste Ausfahrt mit dem Audi im Regen. Es wurde immer besser“, kommentierte Haggenmüller seinen Gesamterfolg.

Sportwagensieg geht an Plentz/Tulpe
Bei den schwierigen Streckenverhältnissen waren die GT-Fahrzeuge eindeutig im Vorteil. Am Sieg bei den Sportwagen gab es nichts zu rütteln. Eine Runde betrug am Ende der Vorsprung von Fabian Plentz und Tommy Tulpe vor Rang zwei. Zwar legte Jacques Breitenmoser (PRC WPR60 Turbo) noch einen starken Schlussspurt hin, doch den Rückstand konnte der Eidgenosse nicht mehr wett machen. „Das Rennen war recht anspruchsvoll. Die Bedingungen waren alles andere als gut. Leider konnte ich den Audi nicht halten. Wir hatten dann einen super Boxenstopp gehabt – bis auf die Sekunde genau. Insgesamt war es ein sehr gutes Rennen und ein toller Erfolg für uns“, bewertete Fabian Plentz den zweiten Gesamtrang und den Sieg bei den Sportwagen. Teamkollege und Schlussfahrer Tommy Tulpe stimmte dem zu. „Es war sehr schwierig heute hier zu fahren. Ich habe das Auto mit 75 Sekunden Vorsprung übernommen. Den Abstand konnte ich bis zum Schluss halten. Das war für mich wichtig. Ich war aber froh, dass das Rennen zu Ende war“.

Jacques Breitenmoser zeigte sich mit seiner Leistung und dem Resultat ebenfalls zufrieden. „Die Zeit war am Ende zu knapp, um noch mehr Boden gut machen. Ich hatte dann noch einen leichten Dreher. Beim Rausbeschleunigen wollte ich zu viel. Ich hing zudem etwas hinter dem Audi fest. Im Infield war ich deutlich schneller, aber auf den Geraden ist dann wieder weggefahren. Aber ich bin zufrieden und zuversichtlich für die weiteren Rennen“, so Jacques Breitenmoser, der damit Turi Breitenmoser in der Division 1 auf den dritten Rang verwies. Vierter in der Division 1 wurde Mauro Barisone (Lucchini Nissan), der sich ausgerechnet wenige Meter vor dem Ziel noch einen Dreher leistete und in die Streckenbegrenzung krachte.

Sandro Bickel in der Division 2 vorne
Als Gesamtvierter verpasste Sandro Bickel (Ligier JS53 Honda) den Sprung aufs Gesamttreppchen. Mit dem Sieg in der Division 2 liegt der junge Österreicher aber weiterhin in aussichtsreicher Position beim Kampf um den Meistertitel. Im Rennen lag der Ligier-Pilot zunächst hinter Turi Breitenmoser an der fünften Stelle, ehe Bickel in der 18. Runde am PRC vorbeikam. „Wir hatten zunächst etwas Pech mit dem Auto gehabt. Aber wir haben das in den Griff bekommen und das Auto lief dann. Das Setup hätte zwar besser sein können, aber dafür hatten wir keine Zeit mehr. Es wäre nach vorne schon noch was möglich gewesen. Aber lieber komme ich so ins Ziel, bevor ich das Auto rauswerfe“, so Sandro Bickel.

Hinter Bickel konnte das Team Dr. Robert Schönau und Hans-Christoph Behler gleich beide Positionen auf dem Klassentreppchen einfahren. Zeitweise konnte Schönau den Radical SR3 sogar auf die dritte Gesamtposition steuern. „Es waren heute extrem schwere Bedingungen mit sehr viel Regen. Aber wir, die mit den kleinen Motoren unterwegs sind, freuen uns natürlich darüber. Gerade dann hat man eine Chance gegen die Großen. Es hat viel Spaß gemacht und es war für uns ein super Rennen. Wir haben das Beste daraus gemacht und gepunktet“, meinte Dr. Robert Schönau. „Wir sind heute mit zwei Autos gestartet. Wir haben bei diesen schwierigen Bedingungen gegen den PRC und den anderen Radical den zweiten und dritten Platz gemacht. Damit sind wir sehr zufrieden. Heute war wichtig das Auto permanent auf der Strecke zu halten und keine Fehler zu machen. Das ist uns heute gut gelungen“, pflichtete Hans-Christoph Behler seinem Teamkollegen bei. Die weiteren Plätze belegten von Anhalt/Boys (Radical SR3) und Eizenhammer/Lehmann (PRC S4 Honda).

Pavlas/Svepes auf Gesamtrang fünf
Nicht nur die Gesamtsieger waren schnell unterwegs. Das Team Pavlas/Svepes (Porsche 997 GT3 Cup) konnten an die starke Leistung aus dem Vorjahr anknüpfen und einen starken fünften Platz im Gesamtklassement einfahren. Damit holten sich die beiden Porsche-Piloten den zweiten Rang im GT- und Tourenwagenfeld. „Es war wie im letzten Jahr ein Regenrennen, eine Wasserschlacht. Aber es ist toll gelaufen. Wir haben das Auto auf der Strecke halten können, das ist das Wichtigste“, fand Harald Pavlas, der den Startturn gefahren hatte. Dieter Svepes hatte das Cockpit auf Rang sechs übernommen und sich noch Turi Breitenmoser geschnappt. „Ich bin mit dem Wochenende sehr zufrieden. Das Qualifying war auch schon gut und wir hatten dadurch eine gute Ausgangsposition. Dann haben wir das Rennen und das Auto heil heimgebracht“, erzählte Svepes.

In der Division 4-2 konnte das Duo Mosca/Scarpellini (BMW M3 E36) den Klassensieg mit nach Italien nehmen. Landsmann Paolo Semeraro (Alfa Romeo 159 JTD) landete auf dem zweiten Platz, während Francesco Rota (Alfa Roma 147) bereits in der ersten Runde ausgefallen war. Vom 28.-29. September findet in Monza das Finale zur 100 Meilen Trophy Austria statt. Davor geht es aber noch nach Dijon, wo vom 6.-8. September das Finale der AvD 100 Meilen ausgetragen wird.

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