Oschersleben (RS). Franz Engstler hat sich kurz nach seinem 50.Geburtstag beim WTCC-Heimspiel wohl das schönste Geschenk gemacht. Der Wiggensbacher feierte in der Motorsport Arena Oschersleben seinen ersten Sieg in der Tourenwagen WM und zugleich den ersten Sieg des BMW 320 TC. Engstler fuhr Mitte Juli in Donington mit Platz drei erstmals auf´s Podest und erfüllte sich nun in der Magdeburger Börde einen Traum. “Es ist absolut fantastisch, das ich meinen ersten Sieg feiern kann. Und das hier beim Heimspiel vor meinen Fans. Ich möchte allen Dank sagen die das ermöglicht haben. Denn nach dem ersten Rennen wurde mein Auto repariert, da ich in einen Unfall verwickelt war“ so ein überglücklicher Franz Engstler.
Im Vorfeld für das WTCC-Gastspiel in Deutschland hatte die Konkurrenz von Chevrolet
neue Hoffnung geschöpft. Das galt natürlich in erster Linie für Franz Engstler, der durch sein Podiumsergebnis von Donington mit zusätzlichem Schwung zum Heimspiel kam.
„Der dritte Platz in Donington hat gezeigt, dass unser BMW 320 TC wirklich toll funktioniert“, sagt der Routinier aus dem Allgäu. Die Unterstützung, die wir Privatfahrer von BMW erhalten, ist fantastisch. Man spürt als Kundenteam sehr genau, ob die eigenen Anliegen ernst genommen werden. Und das ist bei BMW der Fall“, schätzt Engstler die derzeitige Situation ein. Doch nicht nur bei BMW hatte man vor dem WTCC-Wochenende auf gute Platzierungen spekuliert. Bei Seat ist man seit Wochen dabei, das Auto mit dem neuen 1,6 Liter Turbomotor weiter zu optimieren. Seit dem die Seat Leon mit den um 30 kg leichteren Motoren ausgestattet sind hat sich das Fahrverhalten stark verbessert. Mit weniger Gewicht auf der Vorderachse geht es viel besser. Mit diesen Zwischenschritt gibt man sich bei Sunred keinesfalls zufrieden. Anhand von neuen Erkenntnissen auf dem Leistungsprüfstand möchte man dem 1,6 Liter Turbotriebwerk noch so manche Pferdestärken entlocken. Zunächst will man mehr Beständigkeit gewinnen Der Schuh bei Seat drückt noch in eine ganz andere Richtung. Das Auto ist immer noch um 40 kg zu schwer. Hier lauert auf die Sunred-Ingenieure noch eine Menge Arbeit da man den Rückstand zur Chevi-Dominanz verkürzen will. Beim Start zu Lauf 2 in Oschersleben kam Franz Engstler von der Pole Position bestens in Fahrt. Nur der Ungar Norbert Michelisz reihte sich vor der ersten Kurve vor dem Wiggensbacher ein. Eine darauf folgende Safety-Car-Phase bremste das Feld nochmals zusammen. In Runde vier wurden dann wieder grüne Flaggen geschwenkt. Engstler führte das Feld an, während Michelisz ein Fahrfehler unterlief, der ihn bis auf Platz fünf zurück warf. Auch wenn sich Alain Menu nach allen Regeln der Kunst streckte, er kam mit seinem Chevrolet Cruze an Engstler nicht heran. Das selbe traf auf Gabriele Tarquini zu. Der Italiener hatte sich auf der dritte Position gesetzt, ohne nach vorn richtig in Schlagdistanz zu kommen. Engstler fuhr mit 0,750 Sekunden vor Menu über die Ziellinie. Tarquini kam mit 2,361 Sekunden Rückstand als Dritter an gerauscht. Dahinter klaffte eine kleine Lücke. Tom Coronell wurde vierter vor Yvan Muller und Robert Huff. Beide Chevis kassierten erneut Punkte, doch ihre Dominanz kam nicht zum Tragen.
Diese zeigten Sie nur in Lauf 1 der bei regnerischen Verhältnissen das von spektakulären Aktionen auf der Rennpiste unberührt blieb. Drei Runden blieb das Feld nach dem Start hinter dem Safety Car, als man dann die Ampel auf grün schaltete. Yvan Muller stürmte zusammen mit Teamkollege Robert Huff vorne weg. Die Messen waren schnell gelesen, da Robert Dahlgreen im Volvo seine gute zweite Qualiposition nicht in ein zufriedenes
Rennergebnis um münzen konnte. Der Schwede konterte zwar zuerst Tom Coronel im BMW 320 TC aus. Auch Alain Menu musste daran glauben. Doch an Gabriele Tarquini kam Dahlgreen nicht heran. Der italienische Ex-WTCC-Champion kontrollierte seine dritte Position bis ins Ziel, ohne die beiden Chevis von Muller und Huff zu gefährden. Dieser interne Zweikampf dürfte sich bis zu Saisonende hinziehen. In Porto und Donington kamen sich die beiden schon mal ins Gehege. In Oschersleben blieben heraufbeschworene Gefahrenmomente aus. “Wir sind Profis genug und wissen, das bei identischen Autos wie wir Sie haben auf der Strecke auch mal was passieren kann“, sagt Robert Huff. Die Konkurrenz hat jedenfalls Morgenluft geschnuppert. Chevrolet ist zu schlagen. Jedenfalls nutzte Franz Engstler in der Gunst der Stunde die Fahrbahnbreite in Oschersleben geschickt aus. Das es nicht viele Stellen zum Überholen gab kam ihm beim ersten BMW-Sieg in diesem Jahr sichtlich entgegen.
Ergebnis Tourenwagen WM (WTCC)-Motorsport Arena Oschersleben
1. Lauf
1. MULLER YVAN / FRA Chevrolet Cruze 1,6 T
2. HUFF ROBERT / GBR Chevrolet Cruze 1,6 T
3. TARQUINI GABRIELE / ITA Seat Leon 1,6 T
4. DAHLGREEN ROBERT / SWE Volvo C30 Drive
5. MENU ALAIN / SUI Chevrolet Cruze 1,6 T
6. D´ASTE STEFANO / ITA BMW 320 TC
7. NYKJAER MICHEL / DÄN Seat Leon 1,6 T
8. ORIOLA PEPE / ESP Seat Leon 1,6 T
2. Lauf
1. ENGSTLER FRANZ / GER BMW 320 TC
2. MENU ALAIN / SUI Chevrolet Cruze 1,6 T
3. TARQUINI GABRIELE / ITA Seat Leon 1,6 T
4. CORONEL TOM / NED BMW 320 TC
5. MULLER YVAN / FRA Chevrolet Cruze 1,6 T
6. HUFF ROBERT / GBR Chevrolet Cruze 1,6 T
7. DAHLGREEN ROBERT / SWE Volvo C30 Drive
8. MONTEIRO TIAGO / POR Seat Leon 1,6 T
Stand:
1. HUFF 289 Pkt.
2. MULLER 283 Pkt.
3. MENU 220 Pkt.
4. TARQUINI 145 Pkt.
5. CORONEL 137 Pkt.
6. MONTEIRO 105 Pkt.
7. ENGSTLER 68 Pkt.
8. MICHELISZ 66 Pkt.
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