(RS). Das Debütrennen der WTCC auf der britischen Traditionsrennstrecke endete aus deutsche Sicht mit einer faustdicken Überraschung. Franz Engstler fuhr mit seinem BMW 320 TD in Lauf zwei aufs Podium und erkämpfte sich in der Geschichte der Tourenwagen-WM erstmals Rang drei. Doch der Reihe nach. Wie nicht anders zu erwarten bestimmte Chevrolet auf der Insel die Szenerie. Yvan Muller kam beim Start auf der 4,023 Kilometer langen Piste am besten weg.
Dann entwickelten sich einige interessante Cheviduelle, da Alain Menu sich neben Huff setzte, ohne seinen Markenkollegen ernsthaft in Gefahr zu bringen. Gabriele Tarquini versuchte ebenfalls in die Phalanx der Chevis hinein zu fahren. Doch die Angriffe mit dem Seat Leon blieben ohne Erfolg. An der Spitze sollte bald alles beim alten bleiben. Yvan Muller zog seine Bahn in Führung liegend vor Robert Huff und Alain Menu. Dahinter klaffte schon eine kleine Lücke. Gabriele Tarquini hielt die Verfolgergruppe in Schach, die mit Tom Coronel und Franz Engstler prominent besetzt war. Dann kam der Regen immer mehr ins Spiel. Robert Huff machte nochmals Druck auf Yvan Muller.
Der Franzose währte die Angriffe geschickt ab. So blieb es dann bis ins Ziel beim erneuten Chevi-Dreifachsieg. Tom Coronel hatte sich mehrfach mit Gabriele Tarquini auseinander gesetzt. Der Italiener ist ja als Heißsporn bekannt und musste erst zum Schluss zurück stecken. Franz Engstler bot in der Verfolgergruppe ein phantastisches Rennen. Der Allgäuer bog als sechster auf die Start-und Zielgerade ein. Obwohl Chevi auch am Ende des zweiten Laufes mit einem Doppelsieg jubeln konnte, gehörte das Rennen Franz Engstler. Er war beim Start hervorragend weggekommen und konnte sich mit Tom Coronel und Javier Villa in der Spitze etablieren. In Runde drei übernahm Franz Engstler die Führung. Doch die weißblaue Lawine ließ von hinten kommend nicht lange auf sich warten. Zwei Runden später waren die Chevis bereits dran. Zuerst ging Yvan Muller und dann Robert Huff am Deutschen vorbei. Engstler ahnte, das er die Chevrolet Cruze in Donington nicht halten kann und machte Platz. Doch dann schlug die eigentliche Stunde für den Allgäuer. Mit vollen Risiko verteidigte er mit seinem BMW 320 TC den dritten Platz bis ins Ziel und machte sich kurz vor seinem 50.Geburtstag das schönste Geschenk. Als der Regen immer stärker wurde, waren die Positionen endgültig bezogen. Yvan Muller holten seinen zweiten Sieg des Tages vor Robert Huff und wie erwähnt einem überglücklichen Franz Engstler.
Tom Coronel hatte es verpasst, dem Deutschen genügend Paroli zu bieten. Er wurde vierter vor Alain Menu, der sich lange Zeit mit Gabriele Tarquini in den Haaren hatte. Der Italiener versuchte es noch mit mehrfachen Rempeleien, wurde aber am Ende hinter Dahlgren im Volvo siebenter. Scharf attackiert wurde im Mittelfeld. Der Leittragende hieß Norbert Poulsen, der von Norbert Michelisz getroffen wurde und sich die Frontpartie beschädigte.
Insgesamt brachte Donington bis auf die Engstler-Show keine große Überraschung. Chevi bestimmt in großer Manier weiterhin die WTCC. Ob dies auch beim Deutschlandgastspiel in Oschersleben so weiter geht ist mit größter Wahrscheinlichkeit an zunehmen.
Ergebnis Tourenwagen-WM (WTCC)-Donington (GBR)
1. Lauf
1. MULLER YVAN / FRA Chevrolet Cruze
2. HUFF ROBERT / GBR Chevrolet Cruze
3. MENU ALAIN / SUI Chevrolet Cruze
4. CORONEL TOM / NED BMW 320 TC
5. TARQUINI GABRIELE / ITA Seat Leon 1,6 T
6. ENGSTLER FRANZ / GER BMW 320 TC
7. NYKJAER MICHAEL / DÄN Seat Leon 1,6 T
8. DAHLGREN ROBERT / SWE Volvo C30
2. Lauf
1. MULLER YVAN / FRA Chevrolet Cruze
2. HUFF ROBERT / GBR Chevrolet Cruze
3. ENGSTLER FRANZ / GER BMW 320 TC
4. CORONEL TOM / NED BMW 320 TC
5. MENU ALAIN / SUI Chevrolet Cruze
6. DAHLGREN ROBERT / SWE Volvo C30
7. TARQUINI GABRIELE / ITA Seat Leon 1,6 T
8. O´YOUNG DARRYL / HKG Chevrolet Cruze
Stand:
1. HUFF 263 Pkt.
2. MULLER 248 Pkt.
3. MENU 192 Pkt.
4. CORONEL 124 Pkt.
5. TARQUINI 115 Pkt.
6. MONTEIRO 101 Pkt.
7. MICHELISZ 66 Pkt.
8. POULSEN 59 Pkt.
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