STT H&R Cup begeistert mit engen Rennen auf dem Sachsenring
Bender und Becker teilen sich die Siege
(PM).Beim zweiten Lauf der Spezial Tourenwagen Trophy auf dem Sachsenring teilten sich Jürgen Bender (Corvette GT3) und Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 R) die Siege. Beide Rennen waren auf dem anspruchsvollen Kurs eng umkämpft. In der Division 2 siegten Jürgen Gerspacher (Seat Leon Mk2) und Gerhard Ludwig (Toyota MR2).
Das erste Rennen der Spezial Tourenwagen Trophy auf dem Sachsenring entwickelte sich zu einer äußerst spannenden Angelegenheit. Gleich nach der Startfreigabe schossen die beiden GT3-Boliden von Becker und Bender davon. Das Rennen war gerade einmal eine Runde alt, als der Abflug von Gerhard Ludwig (Toyota MR2) ins Kiesbett eine Safety-Car Phase auslöste. Beim Restart blieb Bender vorne, Becker folgte im Windschatten. Bis zum Schluss lag der Porsche-Pilot in Schlagdistanz. Als beide auf einen Pulk aufliefen, war Becker plötzlich richtig nahe dran. Mit 0,175 Sekunden Vorsprung brachte Bender den Sieg über die Ziellinie. Es war einer der engsten Zieleinläufe der 30jährigen Seriengeschichte. „Nach der Safety-Car Phase habe ich gemerkt, dass ich nicht wegfahren konnte. Da habe ich die Führung verwaltet und ins Ziel gebracht“, so Bender. „Es war ein toller Zweikampf. Stellenweise war ich schneller, dann er“, beschrieb Becker das Rennen aus seiner Sicht. Der dritte Platz war ebenfalls umkämpft. Sven Fisch nutzte den Restart und katapultierte sich hinter Mario Hirsch (Mercedes SLS AMG GT3) auf die vierte Position. Der Kornely Motorsport-Pilot hatte nach der Safety-Car Phase starke Probleme mit seinen Reifen. Fisch schnupfte den rutschenden SLS auf, der später auch noch von Andreas Schmidt (Audi R8 LMS ultra) und Christian Franck (Porsche 997 GT3 Cup) überholt wurde. Zwischen Fisch, der mit Traktionsproblemen kämpfte, und Schmidt wurde es dann noch einmal eng. Knapp vor dem R8 überquerte der spektakuläre Koppehel Eigenbau die Ziellinie.
Jürgen Gerspacher erkämpft Division 2 Sieg
Platz fünf ging an Christian Franck, der damit vor Thomas Kramwinkel (Porsche 997 GT3 Cup) und Andreas Sczepansky (Porsche 991 GT3 Cup) die Klasse 3 gewinnen konnte. Hinter Franck schafften noch Mario Hirsch, Timo Scheibner (BMW Z4 GT3), Guido Heinrich (Mercedes SLS AMG GT3), Thomas Kramwinkel und Albert Kierdorf (Porsche 997 GT3 RSR) den Sprung unter die Top 10. Dahinter ging ebenfalls die Post ab. Mitten im Pulk fand der Kampf um den Sieg in der Division 2 statt. Durch den frühen Ausfall von Ludwig war die Division 2 offen, wobei zunächst Sven Markert (BMW M3 E46) in Front lag. In der 16. Runde quetschte sich Jürgen Gerspacher (Seat Leon Mk2) am Youngster vorbei und fuhr zum Sieg. „Der Sieg war schon durch den Ausfall von Ludwig begünstigt. Aber gegenüber Hockenheim war das heute schon deutlich besser“, so Gerspacher. Rang drei ging an Lars Harbeck (BMW M3 E46), der sich von den hinteren Startplätzen nach vorne durchkämpfte. Dabei musste der Berliner ständig Janis Steiner im Auge behalten, der dicht auf folgte. Die Klasse 2T entschied Ulf Ehninger im Audi RS4 für sich. Er verwies Lisa Christin Brunner (Audi TT RS) und Cathy Esch (Subaru Sti) auf die weiteren Plätze.
Heißer Fight um Rang drei am Sonntag
Mit einem spannenden zweiten Rennen ging das Wochenende der Spezial Tourenwagen Trophy auf dem Sachsenring zu Ende. Ulrich Becker musste das gesamte Rennen über seine erste Position gegenüber Sven Fisch verteidigen. Immer wieder war der Eigenbau dran, doch den Weg vorbei fand der letztjährige Sachsenringsieger nicht. „Das war Racing pur. Wir hatten einen richtig tollen Zweikampf“, freute sich Sven Fisch über den zweiten Rang. Das gleiche Spiel gab es um Gesamtrang drei. Hier hießen die Protagonisten Jürgen Bender und Mario Hirsch. Der SLS folgte der grauen Corvette wie ein Schatten. Doch auch hier gab es auf dem kurvigen Sachsenring kein Vorbeikommen. Mario Hirsch musste sich mit 0,237 Sekunden Rückstand hinter Bender mit Gesamtplatz vier begnügen. „Ich war mit den Reifen von gestern unterwegs. Gegen Rennmitte bauten diese ab und ich musste abreisen lassen. Nach vorne hatte ich keine Chance mehr. Mir war dann nur noch der Klassensieg wichtig“, bewertete Bender seinen dritten Gesamtrang. Spannung kam am Ende noch einmal in der Klasse 3 auf, wo Christian Franck kurz vor Schluss unverschuldet in einen Dreher geschickt wurde. So war Thomas Kramwinkel (beide Porsche 997 GT3 Cup) auf unter eine Sekunde herangefahren. Auch in der Klasse 2T wurde es noch einmal eng. Hier führte Jochen Ayasse recht deutlich. Ein Dreher ins Kiesbett schmolz den Vorsprung zusammen. Zusätzlich traten Probleme mit der Hinterachse, woraufhin Ayasse das Tempo herausnahm. Am Ende war der Abstand auf unter einer Sekunde zusammengeschmolzen.
In der Division 2 ging der Sieg diesmal deutlich an Gerhard Ludwig. „Nachdem ich gestern leider nicht ins Ziel kam, lief es heute natürlich um so besser. Das Auto war super und ich konnte den Sieg ungefährdet nach Hause fahren“, so Ludwig. Hinter Ludwig sah Sven Markert (BMW M3 E46 WTCC) als Zweiter das Ziel. Jürgen Gerspacher (Seat Leon Mk2) kämpfte sich nach einem Dreher gleich zu Beginn fulminant durch das Feld und belohnte sich selbst mit dem dritten Platz.
Nach dem geballten Auftakt mit zwei Veranstaltungen innerhalb von zwei Wochen haben die Fahrer und Teams der Spezial Tourenwagen Trophy nun etwas Zeit zum Erholen und Wunden lecken. Als nächstes geht es zum zweiten Mal in dieser Saison an den Hockenheimring. Hier findet vom 17.-18. Juni das Stuttgarter Rössle statt.